
Im Theater von Mariupol hatten sich zahlreiche Kinder vor den Russen versteckt. Die russischen Buchstaben auf dem Vorplatz vor dem Theater (’Дети’ (Deti) - Kinder) machen darauf aufmerksam. Die russische Armee liess sich davon offensichtlich nicht beeindrucken.bild: google maps
Mit einem riesigen Schriftzug sollte die russische Armee im März vergangenen Jahres davon abgehalten werden, Kinder im Stadttheater zu bombardieren - vergeblich. Die Buchstaben sind heute noch zu sehen. Genau wie das völlig zerstörte Gebäude.
27.04.2023, 19:2127.04.2023, 19:21
Tomasz Sikora / ch media
Eine der bisher blutigsten Schlachten im Ukraine-Krieg war jene um die ukrainische Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer. Schnell wurde nach Kriegsbeginn klar, dass es nur wenige Wochen dauern würde, bis das russische Militär die vollständige Kontrolle über die Hafenstadt im Südosten der Ukraine erlangt.

Zahlreiche Häuser, darunter auch Wohngebäude, wurden praktisch dem Erdboden gleichgemacht.
Bereits am 1. März, also eine Woche nach dem Kriegsbeginn am 24. Februar, hatten die Russen die Stadt vollständig eingekesselt und im Verlauf des März nach und nach die Kontrolle über sie errungen. Einzig im riesigen Stahlwerk Asowstal hielten sich noch mehrere hundert ukrainische Soldaten unter Tage. Doch auch sie mussten sich gegen Ende Mai den russischen Besatzern geschlagen geben.
Google hat diese Woche neue Satellitenbilder der russisch besetzten Stadt publiziert. Sie zeigen das enorme Ausmass der Zerstörung, welche die Stadt bei der Eroberung durch die Russen erlitt. Man sieht: Die Stadt wurde praktisch dem Erdboden gleich gemacht.

Die Bilder zeigen, wo neben dem Beschuss auch Feuer wüteten.
Keine Gnade für Zivilisten
Für besonderes Entsetzen hatte ein Luftangriff vom 16. März auf das Theater der Stadt gesorgt. Laut der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) sollen zu diesem Zeitpunkt mehrere hundert Personen im Theater Zuflucht gesucht haben - darunter auch zahlreiche Kinder.

Selbst auf Kirchen wurde keine Rücksicht genommen, wie dieses Bild zeigt.
Um die russischen Angreifer darauf aufmerksam zu machen, wurde auf dem Vorplatz des Theaters in grossen Buchstaben «ДЕТИ» (Deti - zu deutsch Kinder) geschrieben. So gross, dass sie selbst auf den Satellitenbildern von Google zu sehen sind.

An manchen Stellen in der Stadt ist nur zu erahnen, dass hier einst Häuser standen.
Genützt hat es den Schutzsuchenden nicht, wie die neuen Satellitenbilder des Theaters von dieser Woche eindrücklich zeigen. Beim Luftangriff sollen laut AP ungefähr 600 Zivilisten ums Leben gekommen sein. (aargauerzeitung.ch)
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